Kirchengemeinde St. Antonius, Lathen-Wahn

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Die Kirche

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Vorgeschichte zur Entstehung der Kirchengemeinde

Zwischen Lathen und Sögel lag das über tausen Jahre alte Dorf Wahn. Zu beginn des 2. Weltkrieges wurde der Krupp’sche Schießplatz, der sich von Meppen bis nahe an das Dorf Wahn erstreckte, erweitert. Dieser Erweiterung musste das Dorf Wahn weichen und die Einwohner wurden entschädigt und ausgesiedelt. 37 Wahner Familien wurden auf Lathener Gebiete, 5 Kilometer westlich von Wahn und 4 Kilometer östlich von Lathen entfernt, angesiedelt. In den Jahren 1938 bis 1939 wurde das Gebiet bewohnbar gemacht und in den Jahren 1939 bis 1942 zogen die Familien in die neuen Häuser ein.

Die Pfarrei Wahn wurde am 01.04.1942 von Bischof Dr. Wilh. Berning aufgelöst und Pfarrer Bernhard Reckers trat in den Ruhestand.
Die oben genannten 37 Familien, die auf Lathener Gebiet angesiedelt waren, bildeten eine neue Ortschaft, die offiziell die Benennung „Lathen-Wahn“ erhielt. Das Dorf wurde keine eigene politische Gemeinde, sondern Lathen eingemeindet und gehört auch kirchlich zur Pfarrei Lathen.

Der alte Pfarrer Bernhard Reckers hing noch mit ganzem Herzen an den „alten Wahnern“. Deshalb kam er von seiner Heimat Salzbergen, wo er seinen Ruhewohnsitz hat, an jeden Sonnabend nach Lathen-Wahn und hielt ihnen den Sonntagsgottesdienst in der Gaststätte Westhus.

Nach kurzer Zeit traten die Lathen-Wahner an die Behörden heran, mit der Bitte um Unterstützung für den Bau einer Kirche. Dieses Ersuchen wurde seinerzeit abgelehnt, aufgrund der politischen Situation in Deutschland (es herrschte Krieg und das Naziregime regierte). Deshalb bat man um ein Gebäude, um das aus dem alten Wahn mitgebrachte kirchliche Inventar unterzustellen. Dieser Bitte wurde stattgegeben, und so bauten die Lathen-Wahner aus einer alten Baracke, die bei Westhus stand, ein Gebäude, in dem sie den Altar, die Kommunionbank und die Bänke aufstellen konnten. Aus diesem Abstellgebäude wurde so eine kleine Kapelle, die „Barackenkapelle“.

Von etwa 1944 an hielt der Hausgeistliche des Lathener Krankenhauses, Pater Klaes an jedem Sonn- und Feiertag das Hochamt und noch eine Wochentags-messe in der Barackenkapelle.

Im Jahr 1946 ginge die Lathen-Wahner noch einen Schritt weiter. Sie wurden beim Bischof vorstellig und baten, da sie nun eine eigene Kapelle hatten, um einen ständigen Geistlichen. Der Bischof stand der Bitte wohlwollend gegenüber und entsandte den ostvertriebenen Geistlichen Leonard Braun, Priester der Diözese Emsland in Ostpreußen, in die Seelsorgstelle Lathen-Wahn. Am 13. September 1946 erfolgte die Einführung durch den Pfarrer von Lathen, Alois Bromkamp, unter der Mitwirkung von Pater Klaes. Mit diesem Datum entstand der Seelsorgbezirk Lathen-Wahn, zu dem auch die Umliegenden Ortschaften Rupennest, Kathen-Siedlung und Ströhn gehörten.

Weitere Daten in Kurzform:

11.05.47
1. Wahl zum Kapellenvorstand (Kirchenvorstand konnte nicht gewählt werden, da Lathen-Wahn keine eigene Kirchengemeinde War)

Juni ’47
1. Fronleichnamsprozession – Die ganze Gemeinde wurde auf vier Altäre aufgeteilt und der Prozessionsweg wurde nördlich der Sögeler Straße festgelegt.

09.06.47
1. Firmung – damit zugleich der erste Bischofs-besuch in Lathen-Wahn.

Herbst ’47
Bau des Barackenglockenturms – Es konnten die alten Glocken aus der Alt- Wahner Kirche von dem einschmelzen gerettet werden. Man fand sie auf einem Glockenfriedhof bei Hamburg.

22.12.50
Einweihung der neuen Volksschule Lathen-Wahn durch Pfarrer Braun

August ’51
Fertigstellung des Pfarrhauses – Dem persönlichen Einsatz von Pfarrer Braun ist es zu verdanken, das in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit das Pfarrhaus gebaut werden konnte.

neue Luftaufnahme - Lathen-Wahn

Der Kirchenbau

Zu Beginn des Jahres 1952 kam der Gedanke auf, eine neue Kirche zu bauen, da die Barackenkapelle kaum noch zu reparieren war. Nach anfanglichem Widerstand von Pfarrer Braun wurde auf einer Versammlung am 12.05.1952 der Kirchenneubau beschlossen. Der Bischof genehmigte ohne Zögern das Vorhaben und so wurde der Architekt Georg Lippsmeier aus Düsseldorf mit der Planung beauftragt. Zur Finanzierung des Neubaus durften mit Zustimmung des Bischofs Haussammlungen in den Umliegenden Gemeinden durchgeführt werden. So fuhr Sonntags ein ganzer Bus voll Gemeindemitglieder in die Nachbargemeinden und sammelte dort einen Großteil des Betrags zur Finanzierung des neuen Gotteshauses.